Wie bereits im einführenden Artikel beschrieben, handelt es sich bei dieser recht kompakten Lötstation um eine von zwei verbreiteteren Modellen. Dieses hier arbeitet mit einem STC Microcontroller und hat etwas weniger Funktionen als das Modell mit STM32 Microcontroller. Dies kann aber ggf. auch ein Vorteil sein.
Auch wenn man es ihr auf den ersten Blick nicht ansieht, so besitzt die Station ein dreistelliges 7-Segment-Display (inkl. drei Dezimalpunkten), welche in erster Linie zur Anzeige der Temperatur dient. Links daneben befindet sich eine LED, welche die Aktivität des Heizelements signalisiert. Besagte LED ist fest verdrahtet und kann über die Software nicht konfiguriert werden. Auf der rechten Seite befindet sich ein Drehgeber mit Druckfunktion. Mit diesem lässt sich die Station über eine Menüfunktion konfigurieren. Ebenfalls kann man damit eine kurzzeitigen “Boost”-Modus aktivieren (einmal kurz drücken), der die Lötspitze um einen vorher eingestellten Temperaturwert weiter ansteigen lässt. Wenn man etwas länger drückt, geht die Station dagegen in den Schlafmodus und senkt die Temperatur entsprechend ab. Dies tut sie ebenfalls nach einer bestimmten (ebenfalls einstellbaren) Zeit. Vergeht noch mehr Zeit ohne Feedback, schaltet die Station den Lötkolben ganz ab und zeigt “000” im Display an. Ansonsten erscheint dort die gerade aktuelle Temperatur der Lötspitze.
Drückt man den Drehgeber ca. drei Sekunden lang, aktiviert man den Menü-Modus.
Die drei Dezimalpunkte des Displays haben folgende Bedeutung:
- Links leuchtet auf: Neigungsschalter im Lötkolben wird ausgelöst.
- Mitte blink: Station befindet sich im Boost-Modus.
- Rechts blinkt: Station befindet sich im Sleep-Modus.
Obwohl das Gehäuse aus Kunststoff ist, fühlt es sich nicht billig oder irgendwie klapprig an. Plastik hat auch den Vorteil, dass das Gehäuse selbst sehr leicht ist und nicht geerdet werden muss. Das Netzteil erscheint einigermaßen ordentlich verarbeitet. Bei den Preisen kann man natürlich keine besonders großzügige, netzseitige Filtermaßnahmen erwarten. Dennoch ist alles da, was man als Mindestvoraussetzung erwarten würde. Auf Ausgangsseite habe ich noch einen weiteren 1.000 µF Kondensator hinzugefügt. Ursprünglich war dieser an der Stelle vorgesehen, wurde dann aber offensichtlich wegrationalisiert.
Auf der Steuerplatine befindet sich auch die Möglichkeit eine Pfostenleiste aufzulöten, welche dann vermutlich zur Programmierung des Controllers genutzt werden kann. Allerdings habe ich bisher keine verbesserte Firmware o.ä. finden können. Offen gestanden habe ich mit der bestehenden auch kein Problem. Drehgeber, Display und Anschlussbuchse für den Lötkolben sind alle direkt auf der Platine aufgelötet. Unschön dabei ist, dass man die Platine, wenn sie einmal angelötet ist, nicht mehr ohne weiteres abnehmen kann. Die Buchse wird nämlich von außen durch das Loch gesteckt, verschraubt und dann mit der Platine verlötet. Wenn man nicht gerade eine ausgewachsene Entlötstation sein eigen nennt, sollte man also vorher lieber zwei Mal prüfen, ob man alles erledigt hat. So kann man z.B. die LED links neben dem Display nachträglich nicht mehr wechseln oder auch nur eine Hülse bzw. Röhrchen überstülpen, damit sie nur nach vorn abstrahlt.
Die Belegung des Steckers bzw. der Buchse sind wie folgt ausgeführt:
Pin 1 – Grün: Schutzleiter bzw. Gehäuse und Hülse der Lötspitze, “Erde” (zur Metallhülse der Lötspitze).
Pin 2 – Rot: +24 V (zum Heizelement der eingesetzten T12-Spitze)
Pin 3 – Blau: Lagesensor bzw. Schalter goldener Kontakt.
Pin 4 – Weiß: Lagesensor bzw. Schalter silberner Kontakt.
Pin 5 – Schwarz: 0 V / GND (zum GND-Kontakt der T12-Spitze)
Der mechanische Bewegungs- bzw. Neigungsschalter im Griff des Lötkolben, reagiert zumindest nach meiner Erfahrung etwas träge und man muss manchmal sogar schütteln, bis die Station reagiert. Dies kann aber auch vom einzelnen Schalter abhängen. Bei einer anderen Station bzw. mit einem anderen Lötkolben hatte ich das Problem bisher nicht. Theoretisch, müsste man den vorhandenen Schalter auch durch einen Quecksilberschalter ersetzen können. Im Inneren des Griffs sollte dieser eigentlich gut geschützt sein.
Das gesamte Fotoalbum findet sich bei Imgur.
Vor einiger Zeit habe ich mir die etwas schwer verständliche Bedienungsanleitung “übersetzt”, allerdings nur von chinesischem Englisch auf verständlicheres Englisch:
P00: Restores the default controller settings by selecting 1.
(Values: 0 or 1, Default: 0)
P01: Sets the operational amplifier gain.
(Range: 200-350, Default: 230)
P02: Sets the operational amplifier offset voltage in mV.
(Range: 0-250, Default: 100)
P03: Thermocouple temperature voltage ratio(?)
(Range: 30-50, Default: 41)
P04: Sets the value by which the current temperature is increased (or
decreased) per step, when turning the rotary button.
Choosing 0 locks in the current temperature setting.
(Values: 0, 1, 2, 5, 10, Default: 10)
P05: Sets the sleep timeout in seconds. If the soldering iron isn't
moved for the set period of time, the device enters sleep mode.
Choosing 0 disables sleep mode.
(Range: 0-60, Default: ?)
P06: Sets the shutdown timeout in minutes. If the soldering iron isn't
moved for the set period of time, the device enters shutdown mode.
Choosing 0 prevents device from shutting down at all.
(Range: 0-180, Default: ?)
P07: Temperature correction.
P08: Disables waking the device from shutdown mode by moving the
soldering iron. If this is set to 1 the device can only be woken
by turning or pushing the rotary button on the station.
(Values: 0 or 1, Default: 0)
P09: Sets the temperature differential between normal and boost mode.
This is the value by which the set temperature will be increased.
(Range: 20-100, Default: ?)
P10: Sets the timeout for boost mode in seconds. After this time, the
device will automatically return to normal mode.
(Range: 10-250, Default: 20)
P11: Sets the timout in seconds for automatically saving the current
setting and leaving menu mode.
(Values: 4-60, Default: ?)
Modes
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1.) Normal soldering mode. This is the mode active after powering up the device. The display shows the current temperature.
2.) Boost soldering mode. This mode raises the temperature by a set amount (P09) for a certain amount of time (P10). Like in normal mode, the display shows the current temperature. Additionally, the middle decimal point will flash, while boost mode is active.
3.) Menu mode to change the device settings.
4.) Sleep mode. The display shows the current temperature and rightmost decimal point will flash to indicated sleep mode. The temperature will be lowered to 200°C while this mode is active.
5.) Shutdown mode. Display shows "000" and soldering iron is turned off.
Controls
1.) Turning the rotary button on the station will change the set temperature while in any of the soldering modes.
2.) Pressing the rotary button enters boost mode. Doing so again *or* waiting for the set amount of time (P10) will return to normal mode.
3.) Pressing the rotary button for about 1.5 seconds put the device in sleep mode. Moving the soldering iron or using the rotary button will wake up the device again.
4.) Pressing the rotary button for about 3 seconds enters menu mode. Pressing the button again will cycle through all available settings. The corresponding value will be shown after 1.5 seconds, respectively. Values can be changed by turning the rotary button. Pressing the button will save the value and continue to the next parameter. After a certain time (P11) has elapsed, without pressing or turining the button, the device will return to soldering mode automatically.
Additional information
1.) The leftmost decimal point flashes when the soldering is moved (the sensor in the soldering iron is triggered).
2.) The status LED is hard-wired directly to the heater and cannot be disabled by software.
why the station turns off the soldering iron and displays “000” in the display?